[soundcheck philosophie] #3 – Denkbewegungen
Philosophie-Performance-Festival vom 24.10-27.10.2013 in Halle/Saale
Ein Rückblick
Ende Oktober 2013 fand die dritte Ausgabe des Festivals [soundcheck philosophie] statt – diesmal unter dem Motto: „Denkbewegungen“: Wie bewegen wir uns im Denken? Was bewegt uns beim Denken? – Diese Frage versuchten die Veranstaltungen des Festivals zu erkunden – diesmal in den Theaterräumen des Puschkinhauses (ehemals Thalia Theater) in Halle und im „Aquarium“ (direkt gegenüber). Das Festival wurde veranstaltet vom Verein Expedition Philosophie und war angebunden an das Philosophische Seminar der Universität Halle-Wittenberg.
Die insgesamt ca. 400 Besucher erlebten einen spannenden Mix unterschiedlichster philosophischer Formate und Darstellungsexperimente: vom Philosophie-Slam über philosophische Lecture Performances, philosophische Filme und Theaterstücke, Audioguide-Installationen und Workshops bis hin zum Club der toten Philosophen. Dass sich das Projekt [soundcheck philosophie] mittlerweile etablieren konnte und über Halle hinaus Interesse weckt, zeigte die – auch internationale – Resonanz auf den „Open Call“ sowie die eingegangenen Anregungen und Beiträge zum Festival. Insgesamt waren elf Beiträge an drei Tagen im „Philosophie-Labor“ zu sehen, darüber hinaus gab es zwei Dauerinstallationen über den gesamten Festivalzeitraum, sowie die vier Abendveranstaltungen (das Bühnenstück „dadazwischen“ (Etta Streicher), der Philosophie Slam zum Thema „Ich? Denkbewegungen um einen Begriff“, der „Club der toten Philosophen“ (bei dem lebende Philosophen der Universitäten Halle und Magdeburg in die Rollen berühmter toter Philosophen schlüpften und auf der Bühne die Grundsatzfrage „Was ist der Mensch?“ diskutierten) sowie die Lecture Performance „dem Schlaf anheimFallen“ (Arno Böhler/Susanne Granzer). Ergänzt wurde das Programm durch den Workshop „Dialogische Handlung“ von Alice Koubova und eine bewegliche und kontroverse Podiumsdiskussion mit Bazon Brock. Zudem konnte im Festivalcafé „Denkraum“, welches zur gesamten Festivalzeit geöffnet war, bei einer Tasse Kaffee in der Philosophie-Zeitschrift „Hohe Luft“ (erstmals offizieller Festivalpartner) geblättert oder der Austausch mit anderen Interessierten gesucht werden.
Die Zuschauer hatten vier Tage lang die Möglichkeit den Denkbewegungen der performativen Philosophie zu folgen und dabei die Rede von der ‚Darstellung’ von Theorie ganz wörtlich zu nehmen. Es gab künstlerische Formate, die entweder zum Philosophieren einluden und/oder selbst den Anspruch hatten, Philosophie zu betreiben, kurz: philosophische Experimente, die an den Grenzen der akademischen Disziplin Ungewohntes wagten. Dass solche Grenzgänge und Experimente immer auch mit dem Risiko des Scheiterns verbunden sein können, und was die angemessenen Kriterien für eine Beurteilung des jeweiligen Scheiterns oder Gelingens performativ-philosophischer Darstellungen sind – das war eines der zentralen und kontroversesten Themen in den Festival-Debatten. Ebenso wurde mit der Etablierung des Philosophie-Performance-Festivals deutlich, dass die Auseinandersetzung mit theoretisch-künstlerischen Grenzgängen anderer Disziplinen zu einer Schärfung der Eigenheiten des philosophischen Ansatzes führen kann.
Das Festival wurde gefördert durch: Stiftung der Saalesparkasse, LOTTO Sachsen-Anhalt und Studierendenrat der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Der Philosophie Slam im Rahmen des Festivals wird zudem gefördert durch den Fachschaftsrat der Philosophischen Fakultät I der Universität Halle-Wittenberg und die Stadtwerke Halle. Festivalpartner war „HOHE LUFT“ – Philosophiezeitschrift.
Agnes Sowa (München), Teilnahme Kategorie Text: Philosophie-Slam
Alexander Tschernek (Wien/Basel), Präsentation des Filmkunst-forschungsprojekts
Annika Haas (Berlin), SOUND OBJECTS, elektroakustische Lecture-Performance im Philosophie-Labor
Arno Böhler (Universität Wien/ Wiener Kulturwerkstätte GRENZfilm), Lecture Performance „Dem Schlaf anheimFALLEN“
Aurelia Baumgartner (München), Idee, Regie, Dramaturgie, Choreographie, Textbearbeitung und Tanz im Intermedialen Kunstprojekt “Eurydike 2012- Catch Me If You Can!”
Bazon Brock, Teilnehmer der „Beweglichen Podiumsdiskussion“ im Philosophie-Labor
Britta Schulze (Leipzig),Teilnahme Kategorie Darstellung:Philosophie-Slam
Cora Albrecht (Magdeburg), Teilnahme Kategorie Text: Philosophie-Slam
Etta Streicher (Frankfurt), Performance: „d a d a z w i s c h e n“ und Teilnahme Kategorie Darstellung: Philosophie-Slam
Falk Bornmüller (Universität Magdeburg), diskutierte im „Club der toten Philosophen“
Fanny Langner (Hildesheim), >> <<, philosophische Rauminstallation
Georg Lohmann (Universität Magdeburg), diskutierte im „Club der toten Philosophen“
Günter Lierschof (Innsbruck), Lecture Performance „Tiere in der Kirche – Vorführung einer Denkbewegung“
Helena Eckert (Hildesheim), >> <<, philosophische Rauminstallation
Helge Björn Meyer (Berlin), Karl Marx. DAS KAPITAL. Ein Arbeitsprozess, Tanz-Intervention im Philosophie-Labor
Teilnahme Kategorie Text: Philosophie-Slam
Jonas Schütte (Theater Halle), Jurymitglied für Darstellende Kunst im Philosophie Slam
Josephine Kremberg und Team (Leipzig), Szenische Lesung „Luhmann – beobachtet.“
Karin Hutflötz (Akademie der Bildenden Künste München) Jurymitglied für Bildende Kunst im Philosophie Slam
Katrin Felgenhauer (Leipzig), Projektleitung
Leda Luss Luyken (München), ModulArt/Kunstinstallationen im Intermedialen Kunstprojekt “Eurydike 2012- Catch Me If You Can!”
Magnus Hecht (Dresden), Teilnahme Kategorie Text: Philosophie-Slam
Marcel Behrens (Magdeburg), Teilnahme Kategorie Text: Philosophie-Slam
Marleen Wolter (Hildesheim), >> <<, philosophische Rauminstallation
Matthias Gronemeyer (Stuttgart), Skjolden – Poem eines Verbrechens, Diskussion und Auszüge aus einem Bühnenstück im Philosophie-Labor
Matthias Kaufmann (Universität Halle), Jurymitglied für Philosophie im Philosophie Slam
Monika Jaeckel (Berlin), „Dreh dich um, (…)“ Performativer Vortrag/Tanz im Philosophie-Labor
Nikos Psarros (Universität Leipzig), Jurymitglied für Philosophie im Philosophie Slam
Rainer Totzke (Universität Magdeburg) diskutierte im „Club der toten Philosophen“
Robert Schnepf (Universität Halle) diskutierte im „Club der toten Philosophen“
Sarah Lenk (Bremen), Vortrag und Konditorperformance „Kuchen, Konsistenz und was das alles mit Philosophie zu tun hat“ im Festival-Café
Stephanie Krah (Hildesheim), Hörstück: „Übergänge der Stimme“
Susanne Valerie Granzer (Max-Reinhardt-Seminar Wien/ Wiener Kulturwerkstätte GRENZfilm), Lecture Performance „Dem Schlaf anheimFALLEN“
Veronika Reichl (Berlin), Vortragsperformance „Das Versprechen der Philosophie: Ahnung und Unruhe“ im Philosophie-Labor,
Teilnahme Kategorie Darstellung: Philosophie-Slam
Vincenzo Lapertosa (München), Tanz und Schauspiel im Intermedialen Kunstprojekt “Eurydike 2012- Catch Me If You Can! “
Volker Sondermann (Hildesheim), >> <<, philosophische Rauminstallation
Yuko Matsuyama (Berlin), „Dreh dich um, (…)“ Tanz im performativen Vortrag im Philosophie-Labor
außerdem Dank an die Helfer*innen: Ines Gericke, Jana Schikofsky, Tobias Lewek, Johanna Tellmann, Fritz Schollmeyer u.a.
Alexander Tschernek im Philosophie-Labor
Richter/Meyer/Marx im Philosophie-Labor
Annika Haas im
Philosophie-Labor
Etta Streicher
„dadazwischen“
Club der toten Philosophen
Philosophie-Slam
Arno Böhler und Susanne Granzer „dem Schlaf anheimFALLEN“
Bewegliche Podiumsdiskussion
mit Bazon Brock